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Chemie

Mit dem Fach Chemie werden eine Vielzahl von gedanklichen Verknüpfungen aufgebaut – von der Version „Chemie ist, wenn es knallt und stinkt.“ über „Chemie – das sind Experimente und Formeln.“  bis hin zu  „Chemie ist eine Naturwissenschaft, die sich mit dem Aufbau, den Eigenschaften und der Umwandlung von Stoffen beschäftigt.“.

Diese mal komisch, mal seltsam, mal abstrakt wirkenden Formulierungen könne doch über eine wesentliche Tatsache nicht hinwegtäuschen: Alles ist Chemie – findet eine materielle Veränderung statt, handelt es sich dabei um chemische Vorgänge, auch wenn sie nicht immer leicht ersichtlich sind: Dies trifft auf alltägliche Tätigkeiten wie Kochen und Backen ebenso zu wie auf das Wasserstoffauto, auf die Ergiebigkeit von Solarzellen ebenso wie auf die Saugfähigkeit von Babywindeln, auf die Verarbeitung von Raseneisenerz ebenso wie auf das Grillen während der Fußball-WM.

Es ließen sich noch unzählige weitere Beispiele für die älteste Naturwissenschaft, die aus der Alchemie hervorgegangen ist, finden, doch ist an dieser Stelle sicherlich die Frage interessanter, was den Chemieunterricht eines Gymnasiums, dessen Namenspatron Albertus Magnus u.a das chemische Element Arsen entdeckt hat, auszeichnet. Das Kerncurriculum Naturwissenschaften nennt „als spezifischen Beitrag, den das Fach Chemie zur naturwissenschaftlichen Grundbildung leistet, im Wesentlichen die experimentelle und gedankliche Auseinandersetzung mit der stofflichen Welt“ und weist dazu noch darauf hin, „die Faszination, die von der Chemie ausgeht, zu nutzen“ (vgl. KC NW S.48). Dabei rücken seit den Reformen der letzten Jahre vier Basiskonzepte (Stoff-Teilchen-Konzept; Struktur-Eigenschafts-Konzept; Konzept der chemischen Reaktion; Energie-Konzept) in den Vordergrund, anhand derer die vier naturwissenschaftlichen Kompetenzen „Fachwissen“, „Erkenntnisgewinnung“, „Kommunikation“ sowie „Bewertung“ eingeübt werden. Diese Verknüpfung findet sich in den schuleigenen Arbeitsplänen wieder, die gewissermaßen die „konkrete Praxisvariante“ des Chemieunterrichts darstellen.

Umgesetzt wird sie im Chemieunterricht des AMG vor allem dadurch, dass den SuS  nicht nur Fachwissen, Fakten und Arbeitsweisen vermittelt werden, sondern auch die Frage nach der Bedeutung für einen jeden Einzelnen sowie die wirtschaftliche und politische Einordnung des Einzelthemas in einen Gesamtkontext ins Zentrum gerückt wird. Das Forschen anhand naturwissenschaftlicher Leitfragen beinhaltet demnach für die SuS das praktische Arbeiten (Experiment) und dessen Auswertung, beispielsweise die Analyse von Messwerten und Diagrammen oder die Entwicklung von Modellvorstellungen, aber eben auch die kritische Reflexion. Auf diese Weise soll versucht werden, den SuS ein Verständnis für die tagesaktuelle Themen und moderne Technik zu vermitteln. Die Mitglieder der Fachgruppe nehmen regelmäßig – aufgrund persönlichen Interesses und oftmals auch  geschlossen – an Fortbildungen teil. Die nächste findet im Übrigen Anfang Juli am AMG selbst statt und beschäftigt sich mit einem noch recht jungen Thema aus dem Bereich der neuen Medien, weshalb sie den Teil Unterrichten mit Merlin-Medien unter Verwendung von n-stick und MasterTool trägt. Da das AMG eine Ausbildungsschule für Referendare und Referendarinnen ist, erfolgt hierbei – sofern möglich – eine Kooperation mit dem Studienseminar Leer sowie mit den Nachbarschulen aus Friesoythe und Altenoythe.