Spannend, interessant, informativ – die Schülerinnen und Schüler des Seminarfachs „Oldenburger Münsterland“ waren am 21.11.17 wieder auf Spurensuche, warum sich unsere Heimat vom „Armenhaus zur Boomregion“ entwickeln konnte.

Ein Musterbeispiel für diese Entwicklung ist die Goldschmaus Gruppe, ein – laut Firmenaussage – „in Deutschland einzigartiges regionales Verbundsystem zur Herstellung von Rind- und Schweinefleischprodukten“. Als sich 1988 einige Bauern der Region zur Erzeugergemeinschaft Bösel zusammenschlossen, war es wohl kaum abzusehen, dass das Unternehmen mit fast 1200 Mitarbeitern und einem Umsatz von 420 Mio. Euro/Jahr heute etwa 30.000 Schweine pro Woche vermarktet, seine Produkte in den meisten Supermarkttheken zu finden sind und die Waren bis nach Asien exportiert werden.

Nachdem wir im vergangenen Schuljahr den Bereich der Landwirtschaft durch eine Hofbesichtigung erkundet hatten, bekamen wir nun durch Dr. Gerald Otto und Ralf Martens, die u.a. für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig sind, tiefe Einblicke in das Fleischzentrum der Goldschmaus Gruppe in Garrel. Von der Verpackung der fertigen Wurst- und Fleischprodukte über die Zerlegung und Schlachtung bis zur Anlieferung der noch lebenden Schweine erhielten wir einen zum Teil wortwörtlich hautnahen Einblick in die diversen Produktionsschritte. Beeindruckt standen alle vor dem automatisch gesteuerten „chaotischen Kistenlager“, vor und zum Teil sogar zwischen eigenständig fahrenden Schweinehälften, neben blitzenden Messern bei der Zerlegung oder auch den mächtigen Sägen, mit denen die Schweine halbiert werden.

Tiefer kann ein Einblick in die moderne Agrar- und Fleischindustrie nicht sein – zumal die anschließend verkostete Wurst auch noch allen geschmeckt hat!

M. Lübbers