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„Koffer packen für die letzte Reise“

Schüler:innen der Klasse 10a nehmen an einem Projekt des Hospizes Wanderlicht in Cloppenburg teil

„Wir, eine Gruppe von Schüler:innen aus dem Jahrgang 11, erhielten am Ende des vergangenen Schuljahres von unserem Religionslehrer Marcus Chaveriat die Möglichkeit, an dem Projekt „Koffer packen für die letzte Reise“ des Hospizes Wanderlicht in Cloppenburg teilzunehmen. Obwohl es sich um ein sehr persönliches und sensibles Thema handelt, zeigte eine Vielzahl von SchülerInnen aus unserer Klasse gleich großes Interesse. Der Gedanke, sich näher mit dem Tod und allem, was damit verbunden ist, zu beschäftigen, wirkte auf uns sehr spannend. Schließlich schlossen wir uns in vier Gruppen mit jeweils fünf Mitglieder:innen zusammen. Am Ende sollte dann jede Gruppe einen gepackten Koffer präsentieren.

Nun die wohl größte Frage, die bei allen im Kopf schwirrte: „Was nehme ich mit auf meine letzte Reise?“. Diese Frage war die einzige „Vorgabe“ dieses Projektes, doch wie schwierig sie eigentlich war, wurde allen erst während der Bearbeitung bewusst. Hierfür erhielten wir vier Wochen, in denen wir einerseits in den Religionsstunden, als auch zusätzlich zuhause an dem Projekt arbeiteten. Das Leben neu schätzen, die Zeit auf der Erde genießen, Freundschaften intensiver leben oder auch die Angst vor dem Tod überwinden, das waren nur einige Gedanken, die uns während dieses Projektes beschäftigten. Nach dieser langen Bearbeitungszeit und des vielen Nachdenkens, das man auch oft unbewusst diesem Projekt schenkte, haben sich bei jedem von uns persönliche und individuelle Gegenstände gefunden, die im Koffer landeten. In einem Punkt allerdings waren wir uns alle einig, dass man die wichtigsten Dinge, die Erinnerungen an das Leben und an die Menschen, die man liebt, nicht in einen solchen Koffer packen kann.

Viele von uns haben eine ganz andere Sichtweise auf das Leben bekommen, wie zum Beispiel das Leben mehr zu schätzen und zu genießen, zusätzlich haben wir uns in den Gruppen noch besser kennengelernt, für all dies kann man dem Projekt nur danken. Am Ende dieser Bearbeitungszeit hatten wir dann Besuch von zwei Pressevertreter:innen. Mit unserem Enthusiasmus konnten wir erfreulicherweise die Vertreter:innen sehr von uns begeistern. Dies spiegelte sich auch in den darauf folgenden Zeitungsartikeln wider.

Von links nach rechts: Martha Ortmann, Dorothee von Hammel, Marcus Chaveriat, Vincent Kovac, Alfons Reinkemeier

Als Höhepunkt des Projektes war eine Ausstellung im Kulturbahnhof Cloppenburg vom 09. Oktober 2022 bis zum 23. Oktober 2022 vorgesehen, bei der dann unsere Koffer das erste Mal öffentlich präsentiert wurden. Zur Eröffnung dieser Ausstellung am 08. Oktober 2022 (Welthospiztag) wurde dann auch eine kleine Gruppe von uns Schüler:innen eingeladen. Die Veranstaltung startete gegen 19 Uhr mit ein paar sehr berührenden Worten des „Wanderlicht-Teams“, Heike Büssing, Ann – Kathrin Vaske, Alfons Reinkemeier, sowie Gerd Möller-Reemts, der an diesem Abend leider verhindert war. Die Reden verdeutlichten noch einmal, wie viel Arbeit und Mühe, aber vor allem Herzblut und Leidenschaft sie in dieses Projekt gesteckt haben. Ein Jahr haben sie daran gewerkelt. Die Freude über das erfolgreiche Projektergebnis war in den Gesichtern abzulesen.  Danach folgte ein Stück von Pavel Möller-Lück des Theater-Laboratoriums in Oldenburg. „Das Feld“, ein Stück, was diese Thematik des Sterbens und des Todes noch einmal aufgreift. Die nun im Folgenden eröffnete Ausstellung beinhaltet 12 verschiedene Koffer „der letzten Reise“. Diese Koffer zeigen durch ihre Unterschiedlichkeit die sehr individuelle und persönliche Vorstellung eines jeden zur Thematik Tod und Sterben.

Für uns war die Möglichkeit der Teilnahme an diesem Projekt eine tolle Erfahrung und wir sind sehr stolz auf unsere Ergebnisse. Wir möchten uns an dieser Stelle auch noch ganz herzlich bei unserem Religionslehrer Marcus Chaveriat für die Unterstützung dieses Projektes bedanken.“

Martha Ortmann (Jahrgang 11)